1933-1945 | Innere Emigration

Während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland wird Dix – bereits im Frühjahr 1933 aus der Dresdner Kunstakademie entlassen – als „entarteter“ Künstler diffamiert. Er emigriert nicht ins Ausland, sondern tritt den Rückzug in eine „Innere Emigration“ an: an den Bodensee (Hemmenhofen) und in die Kunstgeschichte. Die biografischen Katastrophen sind Anlass für große Sinn- und Zeitbilder in Öl. 1933 zeigt sich dabei die Neigung zum Historismus mit naturalistischen und eklektizistischen Akzenten heraus, vier Jahre später eine ikonografische Wende zur christlichen Thematik. Seit 1934 erobert sich Dix, der die Großstadt als Arbeitsstimulans und Bildsujet vermisst, die Landschaft als künstlerisches Thema. Er macht sie in der Tradition der Romantik zum Schauplatz inneren Erlebens. Seit 1937 beansprucht die christlich-altmeisterliche Allegorie mit mehr oder weniger deutlichem Zeit- und Selbstbezug immer größeren Raum. In der jahrelangen Arbeit an Bildzyklen zu Archetypen wie den Heiligen Christophorus und Antonius und schließlich mit einem Christus-Zyklus versucht der Menschenbildner einer Ausdünnung seines Ideenfundus vorzubeugen.

Gemälde Zeichnung