1924-1933 | Neue Sachlichkeit

Im Jahre 1924 zeigt sich ein Paradigmenwechsel. Der expressive Verismus nimmt in der Hinwendung zu altmeisterlicher Lasurtechnik und neutraler Linienprägnanz kühl konstatierende Züge und eine affirmative Tendenz an. Dix wird zum Meister der Neuen Sachlichkeit, des Stils der stabilisierten Weimarer Republik. Doch sein distanziertes Ja zur Gesellschaft trägt er nie ohne Sinn fürs Groteske vor. Seit Herbst 1925 in Berlin, ab 1927 als Professor der Kunstakademie wieder in Dresden, gelingt ihm der Durchbruch zu einer herausragenden Figur der Gegenwartskunst. Hauptwerke werden nun ausschließlich in der Malerei gestaltet. Dix profiliert sich vor allem als Porträtist der Weimarer Boheme und Intellektuellenszene. Den zentralen Motivwelten Krieg und Großstadt widmet er zwischen 1927 und 1932 zwei Triptychen mit komplexen ikonografischen Programmen. Die Zeichnung bleibt hingegen den Einzelphänomenen der Wirklichkeit verpflichtet. Gegen Ende der 20er Jahre rezipiert Dix auf der Suche nach einer genuin deutschen Kunst verstärkt Renaissance und frühes 19. Jahrhundert. Das „Neue in der Malerei“ ist ihm „Steigerung der eben bei den alten Meistern bereits im Kern vorhandenen Ausdrucksformen. Für mich bleibt jedenfalls das Objekt das Primäre, und die Form wird erst durch das Objekt gestaltet.“ (1927)

Gemälde Aquarell Zeichnung