1910-1914 | Frühwerk

Das Frühwerk entsteht während der Studienzeit an der Kunstgewerbeschule Dresden von September 1910 bis zur Militäreinberufung im August 1914. Der kraftvolle Spätimpressionismus Geraer und Dresdener Landschaftsmotive wird 1912 abgelöst durch eine stilpluralistische Phase. Vor allem Selbst- und Freundesporträts sind bis 1915 Anlass zu Adaption und Transformation bildnerischer Erfahrungen, die der Eidetiker in der Dresdner Galerie Alter Meister und in Avantgarde-Galerien aufnimmt: von Dürer über Klinger und van Gogh bis zum Futurismus. Aus Begeisterung für die Philosophie Friedrich Nietzsches entsteht im Frühjahr 1914 die einzige plastische Arbeit. Der vitalistische Gedanke vom ewigen Kreislauf zwischen Geburt und Tod spiegelt sich 1913/14 vor allem in expressionistischen Tuschzeichnungen mit erotischen, christlichen und mythischen Sujets. Das Frühwerk zeigt erstmals den für Dix signifikanten Stilsynkretismus und das Grundthema seines Lebenswerkes: die Dialektik von Eros und Tod.

Gemälde Gouache Zeichnung Plastik