1919-1923 | Expressionismus - Dadaismus - Verismus

Nach dem Ersten Weltkrieg rückt Dix in Dresden, ab 1922 in Düsseldorf zum Enfant terrible der deutschen Kunstszene auf. Der Maler arbeitet mit expressionistischen Pathosformeln zunächst noch Themen der Vorkriegszeit auf, mit dadaistischen Kriegskrüppel- und Bordellszenarien kurz darauf seine Nachkriegserkenntnisse ab. Der Zeichner hingegen übt sich im lapidaren Erfassen der Realität. Auf diese Weise findet er zu „seinem“ Stil. „Kunst machten die Expressionisten genug. Wir wollten die Wirklichkeit ganz nackt, klar sehen, beinahe ohne Kunst.“ (1965) Dix avanciert 1920/21 zum Protagonisten eines neuartigen Brutalrealismus mit sozialkritischer Potenz und politischer Brisanz. Aus antibürgerlichen Stilattitüden kristallisieren sich wirklichkeitsnahe Bildformeln von aggressiver Schärfe heraus, die von der zeitgenössischen Kritik als „Verismus“ bezeichnet (P. Westheim) und am „linken Flügel“ der Neuen Sachlichkeit verortet (G. F. Hartlaub) werden. Mit dem Radierzyklus „Der Krieg“ erreicht Dix 1924 den Höhepunkt seines frühen grafischen Œuvres.

Gemälde Aquarell | Graphik Zeichnung